… im Gottesgarten am Main

Bezirksheimatpfleger Professor Dr. Günter Dippold hielt im Jahr 2021 bei den „Freunden des Gottesgartens Bad Staffelstein“ einen Vortrag zum Thema „Wie aus dem oberen Maintal der Gottesgarten wurde“, der sehr lesenswert ist – auf der Website von Vierzehnheiligen.

Schon von weitem thront der Berg (539 m) mit seinen markanten Dolomitfelsen über dem „Gottesgarten am Obermain“. Die Adelgundis-Kapelle wurde in den Jahren 1652/1653 errichtet. Die Einsiedlerklause daneben ist auf die Initiative des seinerzeitigen Pfarrers Jakob Winkelmann entstanden, um die Kirche zu betreuen. In der Klause kann man zwei Gemälde bewundern: Eines mit dem Porträt von Ivo Hennemann, das andere von Jakob Heß (* ca. 1694 – 1766). Jakob Heß baute das „Heilige Grab“, das in der Osterzeit im Altarraum der Kapelle aufgestellt wird. Der Kronacher Restaurator Stefan Löffler restaurierte aufwändig das um 1750/60 entstandene Ölgemälde. In einem Artikel im Fränkischen Tag vom 25. Juni 2018 schildert Löffler den Ablauf und die Probleme bei den Restaurierungsarbeiten. Link auf infranken.de …
Der Artikel erschien auch in FOCUS online Regional…

Das Bayerische Fernsehen hat einen Kurzbeitrag über den Aufbau des Heiligen Grabes zur Osterzeit gesendet. Dies und weitere Informationen darüber kann man hier sehen …

Tragisch endete das Leben von Heß, der auf dem Heimweg vom Kloster Langheim am 21. März 1766 erfror. Weitere hochinteressante Einzelheiten, die das harte Leben auf dem Staffelberg plastisch schildern, hat Dr. Günter Dippold in einem Artikel des Obermain Tagblattes vom 8. April 2020 veröffentlicht. Hier …  (Kostenpflichtiger Artikel). Fabian Brand setzte sich in einer weiteren ausführlichen Abhandlung im Obermain Tagblatt „Die Einsiedler vom Staffelberg“ gleichfalls mit den Anfängen des Eremitentums auf dem Berg bis zum letzten Klausenbewohner, dem Eremiten Eduard Baier, auseinander. Direktlink … (Kostenpflichtiger Artikel)

Eingerahmt wird der Berg durch die nordöstlich liegende Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Gegenüber auf der anderen Maintalseite liegt das ehemalige Kloster Banz mit seiner Petrefaktensammlung. Seit Jahren dient es mit seinen umfangreichen Baulichkeiten als Tagungsstätte der Hanns Seidel-Stiftung der CSU. Unterhalb im weiten Maintal liegt die Adam Riese-Stadt Bad Staffelstein.

Heinz Tillig aus Bamberg drehte einen illustrativen und informativen Film über den Staffelberg und seine Eremiten. Danke Heinz!

Das Bayerische Fernsehen sendete 2014 einen 45-minütigen Film von Annette Hopfenmüller über „Die Dörfer am Staffelberg“. Er ist noch in der Mediathek zu sehen und sehr empfehlenswert! Hier …

Seit der Jungsteinzeit bis zur Völkerwanderungsepoche (von ca. 5000 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr.) war das Hochplateau und das Umfeld besiedelt. Über die „Keltische Stadt auf dem Staffelberg“ erschien im Jahr 2022 dieses bebilderte Buch.

Pressetext zum Buch (April 2022):

„Der Staffelberg in Oberfranken ist seit Jahrtausenden ein Anziehungspunkt für den Menschen. Aus seinen reichhaltigen archäologischen Hinterlassenschaften kann die Vergangenheit gelesen werden. So bestätigen jüngste Ausgrabungen, dass der Staffelberg seine größte Bedeutung in den letzten beiden Jahrhunderten vor Christi Geburt hatte, als dort die florierende keltische Stadt ‚Menosgada‘ bestand. Sie war mit einer mehrere Kilometer langen Mauer umgeben und besaß repräsentative Tore in einzigartiger Bauweise. In ihrem Schutz lebten und arbeiteten Handwerker, Bauern und Krieger, während die Oberschicht standesgemäß auf dem burgartig ausgebauten Gipfelplateau residierte, Münzen prägen ließ und Kontakte bis in den Mittelmeerraum pflegte. Dieser Führer bietet einen ausführlichen Überblick und ist ein idealer Begleiter für touristische Erkundungen.“

Ein MUSS für Interessierte, die tiefer in die Geschichte des Staffelberges und der Kelten einsteigen möchten. Erhältlich z.B. im Buchhandel. Leider wurde der Berg in der unseligen Nazizeit missbraucht, indem Soldaten eine Fahne mit dem Hakenkreuz hissten. Das Foto ist in der Galerie – entsprechend retuschiert – enthalten.

Aber der Staffelberg war nicht nur von Menschen, sondern auch von den Querkeln „besiedelt“. Ich zitiere aus Wikipedia:

„Eine Höhle am Staffelberg ist mit der Staffelbergsage verbunden. Dort sollen einst die Querkel gehaust haben, die der Bevölkerung im Maintal viel Gutes taten. Ähnlich wie die bekannten Heinzelmännchen wurden sie jedoch von einer geizigen Bäuerin vertrieben. Die Wichtel stahlen gelegentlich einige der von ihnen heiß begehrten Klöße aus den Kochtöpfen der Hausfrauen. Als man deshalb begann, die Klöße vor dem Einlegen in die Töpfe abzuzählen, verließen die gekränkten Zwerge den Staffelberg und ließen sich von einem Fährmann über den Main bringen. Als Lohn gaben sie ihm nur einige gute Ratschläge mit auf den Weg, so etwa: „Esst Steinobst und Pinellen, dann wird euch das Herz nicht schwellen“. Den verschwundenen Querkeln vom Staffelberg wurde vor dem Eingang zur Obermain Therme in Bad Staffelstein ein Brunnen als Denkmal gesetzt.“

Fotomontage 1905

Eine kuriose Idee hatte der spätere Bezirksamtsassesor Philipp Badum, der aus Berlin übersiedelte. Ihn verband schnell eine große Liebe zum Staffelberg. Um 1895 plante er als Verehrer von Victor von Scheffel einen großen Turm auf dem Berg zu errichten. Bezirksheimatpfleger Dr. Günter Dippold schrieb über das nach heutigen Maßstäben merkwürdige Unterfangen am 8. Juni 2020 einen höchst interessanten Artikel im Obermain -Tagblatt. Leider eine kostenpflichtige Veröffentlichung …

Es wurde sogar ein Denkmalkomitee unter dem Vorsitz von Badum eingerichtet. Und eine Litho-Spendenkarte entworfen, um das Scheffel gewidmete große Denkmal zu finanzieren. Zum Glück wurde aus diesem Vorhaben nichts!

Galerie